Wie sich Geschäftsmodelle an Corona anpassen lassen
Die Corona-Krise hat die Wirtschaft in kürzester Zeit stark verändert. Viele Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten und halten den Geschäftsbetrieb so weiterhin am Laufen. Doch nicht bei allen funktioniert das: Restaurants, Bars, Friseure, Einzelhändler, Handwerker, Veranstalter, Industriebetriebe und viele weitere. Sie müssen ihre Produktion stilllegen oder ihre Läden schließen. Abläufe und Angebot passen nicht zur aktuellen Situation. Ihre Existenz ist bedroht, deshalb stellen sich viele die Frage, wie sie mit der Krise umgehen sollen. Wie sich ihre Geschäftsmodelle an Corona anpassen lassen.
Gewonnene Zeit sinnvoll nutzen
Um im derzeitigen Ausnahmezustand sinnvoll zu agieren, braucht es Gelassenheit. Unternehmer dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken, auch wenn die Auswirkungen für viele einschneidend sind. Der mehrfache Unternehmensgründer Jörn Herseth appelliert in der FAZ an jeden, „dass man sich in Krisenzeiten neu erfinden kann“ und betont, dass die Krise auch als neue Chance gesehen werden könne. So sollten Firmen und Selbständige die gewonnene Zeit beispielsweise nutzen, um ihren Internetauftritt zu überarbeiten, zu renovieren, neue Konzepte und Geschäftsmodelle zu entwickeln, Mitarbeiter mithilfe von Online-Angeboten weiterzubilden oder Kundendatenbanken zu überarbeiten – schlicht all die Aufgaben angehen, für die sonst im täglichen Betrieb die Kapazitäten fehlten.
Geschäftsmodelle an Corona anpassen
Viele Geschäftsmodelle lassen sich mit relativ wenig Aufwand an die aktuelle Situation anpassen. Findige Unternehmer machen es vor: Gesangslehrer und Musikschulen unterrichten via Skype, Fitnessstudios schicken ihren Kunden Videos für Home Workouts mit Alltagsgegenständen zu. Theater, Bars und Friseure verkaufen Gutscheine für die Zeit nach Corona. Einzelhändler und Restaurants bieten Abhol- und Bringdienste an. Selbst Unternehmen, die vorher nie in diese Richtung gedacht haben, wagen den Einstieg in den Onlinemarkt. Für manche war dieser Schritt vielleicht längst überfällig und die aktuelle Krise nur der finale Anstoß zum Handeln.
Neue Herausforderungen bewältigen
Spontane Lösungen stellen Betriebe aber auch vor neue Herausforderungen: Der Betriebsablauf muss umgestellt, passende Verpackungsmaterialien eingekauft und natürlich auch die technische Umsetzung und das Marketing geregelt werden. Es braucht für Letzteres jedoch nicht gleich einen umfangreichen Onlineshop auf der eigenen Website. Besonders kleine und lokale Geschäfte kommunizieren oft direkt mit ihren Kunden – per Telefon, Instant-Messaging-Dienst oder über die sozialen Medien.
Wie sich Geschäftsmodelle an Corona anpassen: lokale Zusammenschlüsse
In immer mehr Städten schließen sich Händler zusammen und gründen lokale Online-Marktplätze. Ein Beispiel dafür ist der „Magdeburg Store”, der innerhalb nur einer Woche konzipiert und umgesetzt wurde. Dort können Kunden beispielsweise lokales Bier, Tee, Kaffee, Kleidung oder Lebensmittel bestellen.
Neue Geschäftsfelder erschließen
Einige Unternehmen reagieren auch, indem sie in neue Geschäftsfelder einsteigen und derzeit dringend benötigte Waren herstellen. So produziert der Autobauer VW jetzt beispielsweise Beatmungsgeräte und Schutzmasken. Oder: Manch kleinere Betriebe wie Möbel- oder Messebauer haben derzeit auf die Spuckschutz-Herstellung umgestellt. Solche Konstrukte aus Plexiglas findet man momentan an vielen Verkaufstresen und Kassen wieder.
Geschäftsmodelle an Corona anpassen und es auch kommunizieren
Solche Angebote bringen jedoch nichts, wenn potenzielle Kunden nichts davon erfahren. Deswegen müssen sie kommuniziert werden. Naheliegend sind hierfür Aushänge am Geschäft, Einträge auf der eigenen Website oder Postings auf den Social-Media-Kanälen.
Auch viele lokale Medien und Blogs bieten ihren Lesern mittlerweile Übersichten über die „Krisen-Angebote“ verschiedener Unternehmen an. Der Altmärkische Regional- und Tourismusverband hat beispielsweise die Initiative „Not macht erfinderisch” gestartet: Er listet in einem Portal alle Läden und Gewerbe in der Altmark auf, die weiterhin geöffnet haben oder alternative Bestellmöglichkeiten anbieten.
Geschäftsmodelle anpassen, gestärkt aus der Krise hervorgehen
Einige Experten vermuten, dass die Gesellschaft durch Corona digitaler wird. So prognostiziert der Einzelhandels- und E-Commerce-Experte Prof. Gerrit Heinemann im ZDF für die Zeit nach der Krise beispielsweise: „Der Online-Handel wird stärker sein, als je zuvor“. Es kann also auch langfristig gesehen sinnvoll sein, in neue Vertriebswege und Geschäftsmodelle zu investieren. Unternehmer sollten jetzt vor allem kreativ sein und sich nicht unterkriegen lassen. Dadurch kann sich mancher vielleicht sogar ganz neue Chancen erschließen und gestärkt aus der Situation hervorgehen.
Wissen Ihre Kunden, dass Sie neue Wege gehen?
Sie haben Ihr Angebot in der Krise angepasst? Nun müssen nur noch Ihre Kunden davon erfahren, richtig? Oder wollen Sie die freigewordene Zeit nutzen, um Ihre Kommunikationsstrategie zu überdenken? Wir stehen Ihnen bei Ihren Bemühungen gerne zur Seite.
Bei Bedarf unterstützen wir Sie auch in der Krisenkommunikation.
Kontaktieren Sie unsere Expertin: Ilka Stiegler, Telefon 0351 437 55 11 oder stiegler@abg-partner.de