Saisonale PR im B2B-Geschäft: Timing ist (fast) alles
Viele Unternehmen mit B2B-Kunden sprechen gerne über zentrale Produkt-Features, Innovationen oder ihre großartige Servicequalität. Alles richtig – aber ohne das passende Timing bleiben selbst die besten Inhalte so irrelevant wie eine Druckerpresse auf einer Outdoor-Bekleidungs-Messe. Genau deshalb lohnt es sich, auf punktgenaue saisonale PR zu achten.
Was ist saisonale PR überhaupt?
Saisonal zu kommunizieren bedeutet, Botschaften nicht wahllos in die Welt hinauszuschicken. Stattdessen gilt es, Inhalte so zu planen, dass sie mit den Jahresrhythmen von Zielgruppen, Medien und Märkten zusammenfallen. Während im B2C-Bereich an Weihnachten alle über Geschenkideen sprechen oder im Sommer die „Top-10-Grilltrends“ dominieren, geht es im B2B-Sektor subtiler zu: Hier zählt, wann Entscheiderinnen und Entscheider Zeit und Nerven für neue Lösungen haben. Und das hängt oft von Einkaufszyklen, Budgetfreigaben oder großen Branchenevents wie Messen ab.
Warum manche Themen nur einmal im Jahr zünden
- Budgets haben ihren Rhythmus: Wer im Juli eine große Investition in neue Maschinen anpreist, läuft Gefahr, dass das Budget längst verteilt ist. Passender wäre: rechtzeitig vor der nächsten Planungsrunde im Herbst.
- Medien und Events geben den Takt vor: Fachzeitschriften orientieren sich an klaren Themenplänen und Branchenevents. Wer rund um Leitmessen mit einem aktuellen PR-Aufhänger auftritt, hat die Aufmerksamkeit der Redaktionen wahrscheinlich auf seiner Seite. Zwei Monate später wirkt dieselbe Geschichte wie ein bedeutungsloses Echo aus der Vergangenheit.
- Einige Probleme sind saisonal: Compliance-Themen erreichen ihren Höhepunkt, wenn Prüfungen anstehen. Energieeffizienz bekommt Schlagkraft, sobald die Heizkostenkurve steigt. Automatisierung wird spannend, wenn Budgetgespräche vor der Tür stehen.
Themen funktionieren also nicht unbedingt, nur weil sie objektiv „wichtig“ sind, sondern weil sie im richtigen Moment ins Schwarze treffen.
Fünf Praxis-Tipps für mehr Wumms in der PR
1. Redaktionspläne als Schatzkarte nutzen
Fast jedes Fachmedium veröffentlicht einen Themenplan. Dort steht schwarz auf weiß, wann welche Inhalte gefragt sind. Wer den eigenen PR-Kalender daran ausrichtet, landet leichter im Heft – und nicht im Posteingangskorb.
2. Messen als PR-Rennstrecke begreifen
Vor der Messe: Ankündigung auf verschiedenen Kanälen wie LinkedIn.
Während der Messe: Live-Updates und Interviews vor Ort.
Nach der Messe: Recap mit Experteneinschätzungen.
Wer so denkt, verlängert die Messe-PR von drei Tagen auf drei Wochen oder länger.
3. Themen statt Produkte in den Vordergrund stellen
Ein Pressetext mit „Unsere neue Maschine ist jetzt zwölf Prozent effizienter“ klingt nett – aber ein Fachartikel mit „Wie Unternehmen 15 Prozent Energiekosten in der Hochsaison sparen“ zieht eher. Er bringt Mehrwert. Die Produktlösung darf am Ende natürlich trotzdem nicht fehlen.
4. Frühzeitig planen, um nicht auf der Reservebank zu enden
Viele Redaktionen arbeiten Monate im Voraus. Wer erst im Oktober mit einem „Herbsttrend“ kommt, dem fällt die Tür wahrscheinlich schon wieder vor der Nase zu.
5. Kalender statt Bauchgefühl
Ein Redaktions- und Kommunikationskalender spart Nerven – und verhindert, dass eine starke Story schwächelt, nur weil sie im falschen Monat kommt.
Wenn Themen immer ziehen – oder plötzlich explodieren
So wichtig Timing und Planung auch sind: Nicht alles folgt den Regeln saisonaler PR. Manche Themen funktionieren schlicht das ganze Jahr über – Kostensenkung, Effizienzsteigerung und Ähnliches. Und dann gibt es noch die Überraschungen: Ein plötzlicher technologischer Durchbruch kann jedes sorgfältig geplante Timing auf den Kopf stellen. Hier sind schnelle und angemessene Reaktionen entscheidend. Auch Unternehmensanlässe wie Fusionen oder ein neuer Standort haben die Kraft, unabhängig von Saison oder Zyklus durchzuschlagen. Hier kommt es dann mehr auf die Aufmachung des Themas an.
Am Ende macht’s der Mix: Saisonale PR sorgt für planbare Sichtbarkeit, Dauerbrenner-Themen sichern konstante Relevanz, Flexibilität schafft Raum für spontane Treffer.
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