Warum Krisenkommunikation überlebenswichtig ist

Krisenkommunikation ist überlebenswichtig

Ohne professionelle Krisenkommunikation scheitert eine Sanierung oder Insolvenz oft nicht an den Zahlen, sondern am Vertrauensverlust. Wer dagegen klar, frühzeitig und kontinuierlich kommuniziert, gewinnt Zeit, Ruhe und Unterstützung – und erhöht damit die Überlebenschancen seines kriselnden Unternehmens erheblich.

In einem mittelständischen Betrieb kündigt sich eine Sanierung an, doch die Geschäftsführung schweigt. Schnell entstehen Mutmaßungen unter den Mitarbeitenden, Gerüchte machen die Runde. Lieferanten werden nervös, Kunden halten Aufträge zurück und wenig später wittert die lokale Presse eine gute Story. Damit verschärft sich die Lage: Statt sich auf Sanierungsmaßnahmen konzentrieren zu können, muss die Geschäftsführung Schadensbegrenzung betreiben. Aus der ohnehin angespannten Situation wird eine handfeste Bedrohung für das Unternehmen, mit offenem Ausgang …

Stopp. Krisenkommunikation sorgt dafür, dass es gar nicht erst so weit kommt. Sie erhält Vertrauen, sichert Handlungsfähigkeit und schafft Raum für das Wesentliche: die Rettung und Neuausrichtung des Unternehmens. Gute Krisenkommunikation setzt daher nicht erst an, wenn der erste Kunde besorgt anruft. Sie begleitet die gesamte Krise von Beginn an.

Kommunikation in den Phasen einer Krise

1.  Frühe Anzeichen

Oft zeigen sich erste Hinweise auf eine Krise lange vor einem öffentlichen Sanierungs- oder Insolvenzverfahren. Wer in dieser Phase Strukturen für die entsprechende Kommunikation aufsetzt, gewinnt später wertvolle Zeit.

  • Verantwortlichkeiten klären: Wer spricht für das Unternehmen?
  • Kernbotschaften entwickeln: kurze, klare Aussagen zu „Wo stehen wir?“ und „Wie geht es weiter?“
  • Kommunikationsplan aufsetzen: Welche Kanäle werden im Zweifel genutzt, wie oft wird informiert

2. Akute Phase

Sobald Sanierungsbedarf oder Insolvenz offiziell werden, steigt der Druck. Stakeholder und die Öffentlichkeit wollen Antworten – so schnell wie möglich.

  • Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuerst informieren: Betriebsversammlung, Team-Meeting oder Q&A-Runde
  • Partner gezielt ansprechen: Kunden und Lieferanten brauchen andere Infos als Beschäftigte.
  • Medien kontaktieren: Vorbereitete Pressemitteilungen sparen Zeit und verhindern Unklarheiten. Wer nicht zeitnah kommuniziert, überlässt das Feld der Presse – und die schreibt ihre ganz eigene Geschichte.

Für alle Maßnahmen gilt: Glaubwürdigkeit wiegt mehr als reiner Optimismus. Eine geschönte Botschaft wirkt schnell wie ein Täuschungsversuch.

3. Stabilisierung

Wenn die ersten Schockwellen abgeklungen sind, geht es darum, den Kurs des Betriebs zu halten – auch kommunikativ.

  • Regelmäßige Updates: besser kurze, häufigere Infos als lange Pausen
  • Einheitliche Sprache: konsistente Aussagen sowohl nach innen als auch nach außen verhindern Missverständnisse und Unsicherheit

4. Nachbereitung

Ist die Krise bewältigt, endet Kommunikation nicht. Rückblick und Auswertung sind wichtig, um Vertrauen dauerhaft zurückzugewinnen und Strukturen für die Zukunft zu verbessern.

  • Ergebnisse transparent machen: z. B. wie sich die Sanierung ausgewirkt hat
  • Feedback einholen: Mitarbeitende und Partner zur Kommunikation befragen
  • Strukturen verbessern: Erfahrungen nutzen, um künftig besser vorbereitet zu sein

Aus Erfahrung lernen: Vorbereitung als Krisenschutz

Am wirkungsvollsten ist Krisenkommunikation, wenn sie nicht unter größtem Zeitdruck improvisiert werden muss. Unternehmen können sich viel Stress ersparen, wenn sie schon in „ruhigen Zeiten“ nach einer Krise die Grundlagen legen und klare Strukturen für einen erneuten Ernstfall bereithalten. Noch besser: All das geschieht vorausschauend, ohne bereits gemachte Krisenerfahrung.

Unternehmen können vorab unter anderem:

  • Ein Krisenhandbuch erstellen, sodass Abläufe, Verantwortlichkeiten, sinnvolle Kommunikationskanäle und Checklisten im Ernstfall schnell zur Hand sind.
  • Szenarien durchspielen: Welche Krisen sind denkbar (z. B. Auftragsflaute, Kurzarbeit, Insolvenz)? Für jede Situation sind vorbereitete Botschaften möglich, die im Fall der Fälle nur minimal angepasst werden müssen.
  • Ein Krisenteam benennen: ein klar definierter Kreis, der im Ernstfall Entscheidungen trifft und die Kommunikation steuert

Wir helfen dir, Krisenkommunikation rechtzeitig aufzubauen – und begleiten dich auch, wenn es schon ernst geworden ist. Melde dich gern bei Ilka: +49 351 43755 11 stiegler@abg-partner.de

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