Bevorzugt beweglich: Google startet mobile Indexierung
Smartphone und Tablet haben als Einstiegsmedium für die Informationsrecherche längst Vorrang erlangt. Die klassische Desktop-Nutzung des Internets ist zwar nicht in den Hintergrund getreten, die meisten User aber konsumieren Inhalte mehr und mehr unterwegs. Der Suchmaschinen-Gigant Google macht diese Tatsache nun zum Maßstab für das Ranking: Nach anderthalbjähriger Testphase begünstigt Google für mobil optimierte Seiten das Aufsteigen in den Suchergebnissen auch offiziell.
Der ein oder andere Webseitenbetreiber hat vielleicht schon eine Nachricht bekommen, dass seine Seite in den mobilen Index überführt worden ist. Wenn diese Information noch nicht bei Ihnen eingetroffen ist, müssen Sie sich nicht sorgen: Nutzen Sie die Zeit, Ihre Webseite zu prüfen und ggf. nachzurüsten.
Die technische Seite: responsive oder adaptive Webseite
Der Nutzer verhält sich an mobilen Endgeräten anders als an großen Bildschirmen. Dementsprechend sollten die Ansichten für beide Seiten unterschiedlich ausgegeben werden. Google allerdings fällt es leichter, gleichbleibende Inhalte zu erkennen: Responsive Webseiten haben es einfacher. Dieser Begriff bezieht sich übrigens auf die technische Komponente. Responsiv bedeutet, dass sich das Template einer Webseite an unterschiedliche Displaygrößen anpassen kann. Die Technik „antwortet“ also quasi auf die Bildschirmgrenzen. Gängig sind zwei Umbruchpunkte, sogenannte Breakpoints. Die Ansicht verändert sich von der Desktop-auf die Tablet- sowie von der Tablet- auf die Smartphone-Variante. Eine zweite technische Verhaltensweise ist die adaptive Webseite: Sie bringt für die gängigen Endformate je ein eigenes Template mit, während in der responsiven Alternative nur ein Template verwendet wird. Dadurch werden jedoch auch unterschiedliche, auf das Medium zugeschnittene Inhalte ausgegeben. Je nach Fülle kann die Wahl zwischen diesen technischen Spielarten allerdings entscheidend für den Nutzer sein: Responsive Webseiten laden im Hintergrund stets alle Inhalte, selbst wenn diese – beispielsweise zugunsten der Übersichtlichkeit – gar nicht vollständig angezeigt werden. So kann eine Desktop-Ansicht mehr Fotos und Text enthalten als eine Smartphone-View, dennoch werden im Hintergrund trotzdem alle Inhalte geladen. Hinsichtlich der Erstellungskosten wiederum punktet die responsive Webseite, weil hier nur ein Template programmiert werden muss (und nicht drei). Da laut Google ab Juli dieses Jahres auch Nachteile für lange ladende entstehen können, stellt sich hier die Frage nach Aufwand und Nutzen prinzipiell.
Die visuelle Komponente: Usability und Layout
Zentraler Faktor für Webseiten ist neben den technischen Parametern die Bedienerfreundlichkeit, auch unter dem Begriff Usability bekannt. Selbsterklärende Navigationsstrukturen und eine einfache, übersichtliche Menüführung bilden die wichtigsten Basics, wenn man Nutzer auf seiner Seite halten möchte. Hohe Absprungraten sind bei Verstößen die Quittung und werden natürlich auch von Google registriert.
Im Webdesign besteht die Auswahl zwischen drei grundlegenden Typen: Das fixe Layout gibt die Ansicht in festen Pixelmaßen vor. Es passt sich nicht an Bildschirmgrößen an, sondern bleibt gleich. Auf dem Smartphone ist dann nur ein Ausschnitt der Seite zu sehen und man muss scrollen oder swipen (nach links und rechts wischen), um alle Inhalte zu sehen. Anpassungsfähiger ist das fluide Design, dass sich je nach Display prozentual an das Endgerät anpasst. Schriften und Bilder werden dann auf die jeweiligen Größen gerechnet. Dies passiert allerdings nur an den bereits erwähnten, standardisierten Breakpoints, Zwischengrößen bleiben unberücksichtigt. Hat man also ein nicht gängiges Mobilgerät oder eine spezielle Bildschirmgröße, kann es zu Darstellungsfehlern kommen. Auf der sichersten Seite ist man mit dem elastischen Layout, das sich an jede Displayvariante anpasst. Der dafür notwendige Programmieraufwand zieht allerdings auch die höchsten Kosten nach sich. Wo die lückenlose Anzeige jedoch unerlässlich ist, lohnt sich diese Investition.
Wenn Sie mal wieder unterwegs sind: Webseite unter die Lupe nehmen
Die mobile Anzeige und das Ladeverhalten einer Webseite können Sie ganz einfach selbst prüfen. Da Google mit der Bevorzugung mobil optimierter Seiten künftig stärker voranschreitet, sollte analysiert werden, ob Seiten mobil einwandfrei dargestellt und binnen weniger Millisekunden komplett geladen werden. Auch technische Beigaben, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind, müssen gecheckt werden, so zum Beispiel die Markup-Strukturen. Passen diese nicht oder sind sie zu lang, wird das Ranking perspektivisch darunter leiden. Generell ist nachzuprüfen, ob die eigene Webseite in Googles Search Console angemeldet ist: Hier auch die mobile Variante eintragen.
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