Sieben Fragen zur Kommunikation

Sieben Fragen zur Kommunikation an Benjamin

Interview mit Benjamin Brunner vom Epilepsiezentrum Kleinwachau

Marketing kann auch gemeinnützig. Benjamin Brunner ist ein gutes Beispiel dafür. Er arbeitet als Social-Media-Manager im Epilepsiezentrum Kleinwachau. Im Interview nimmt er uns mit auf einen kleinen Abstecher in die Nähe von Radeberg. Wir erfahren, wie gut Eule und Specht für die Motivation sein können, wann die Kommunikationsarbeit Gänsehaut verleiht und wie wichtig eine starke Gemeinschaft und ein gutes Team sind. Viel Spaß!

1. Beschreibe deine Tätigkeit bitte in drei Sätzen.

Ich versuche, den Menschen an den verschiedenen digitalen Endgeräten ein paar Einblicke in die Vielfalt des Epilepsiezentrums Kleinwachau zu geben. Gleichzeitig natürlich auch, den 600 Mitarbeiter*innen im Unternehmensverbund mit Hilfe unserer Online-Kanäle aus allen Bereichen ein paar Impressionen und Geschichten zu zeigen.

2. Wann macht dir die Arbeit den meisten Spaß?

Ach, auf jeden Fall immer, wenn ich einen kleinen Funken einer Idee habe und diese dann im Team der Unternehmenskommunikation größer wird und so ganz viel Kraft und Energie bekommt. Da bekomme ich tatsächlich oft Gänsehaut, weil ich es immer wieder genial finde, wie ein gutes Team gemeinsam funktioniert. Das Schöne dabei: keiner hat „DIE Idee“ für sich gepachtet, sondern alle gemeinsam entwickeln sie und bringen sie ins Leben.

3. Kaffee oder Kicker: Was sorgt für den täglichen Motivations-Schub?

Haha, da muss ich lächeln! 😀 Bis ins Frühjahr letztes Jahr habe ich noch bei einer Kreativagentur in Dresden gearbeitet – da war auf alle Fälle der Kicker der King-Motivations-Kick für mich. J In Kleinwachau ist mein Motivationsschub, am Morgen die herrliche Natur direkt vor Ort (ich kann jedem empfehlen, mal hier rumzulaufen und einfach das Blätterrauschen, das Klopfen der Spechte oder das Rufen der Eule am Abend zu verinnerlichen) zu sehen und die Menschen hier mit ihrem freundlichen „Hallo“ auf den Lippen (egal, ob es Kolleg*innen, Patient*innen, Klient*innen oder Schüler*innen sind). Und immer die Neuentdeckung von Dingen vor der Büro-Haustür. Seien es die Geschichten aus dem Seniorenbereich oder neue coole Produkte aus der Werkstatt. Alles regt mich immer gleich an, daraus etwas für Social Media und Web zu zaubern. 😉

4. Mit welcher Strategie gehst du an neue Herausforderungen?

Ich versuche erst einmal, mir die Aufgabe selbst vollständig zu erschließen. Wenn ich an einem Punkt nicht weiter weiß, lass ich das erstmal kurz sacken. Dann schaue ich, wie ich mit meinen Kolleg*innen zusammen an die Herausforderung gehen kann. Was soll dabei „hinten rumkommen“, worin liegen vielleicht kleine Hürden, welche Partner aus dem eigenen Netzwerk können helfen, was ist die Essenz / was ist der Mehrwert für Kleinwachau, wie und mit welchen Mitteln kann ich das Ergebnis „größer machen“? Wenn ich so darüber nachdenke, klingt das einfach irgendwie ganz normal strategisch. 😉 Ach … und ein Tässchen Kaffee hilft auch ungemein.

5. Wofür holst du dir externe Partner an Bord?

Wenn ich weiß, dass der Partner Spaß daran hat, mit uns zu arbeiten und seine Werte und die Werte seines Unternehmens / seiner Marke super gut zu unseren Werten passen. Wenn er unsere Vision von einer guten Gesellschaft genauso teilt, wie wir seine Vision teilen. Wenn ich weiß, dass die Idee oder das Ergebnis einer Kampagne, dadurch noch größer, positiver und aufgewerteter wird. Um das einmal herunterzubrechen: Wir haben uns das Unternehmen innocent Smoothies sowie den Konzepter und Designer Paul Stolle für eine Weihnachtsaktion als Partner an Bord geholt. Da in 2020 viele Veranstaltungen in Kleinwachau abgesagt werden mussten, wie zum Beispiel das Sommerfest, was immer das Highlight des Jahres für die Kleinwachauer*innen und für die gesamte Öffentlichkeit rund um Radeberg gedacht ist, wollten wir unseren „Nachbarn“ im Ort einfach mal „Danke“ sagen. Mit Hilfe einer Citycard haben wir genau das gemacht! Wir haben Mut zugesprochen für das Meistern der Herausforderungen in der aktuellen Zeit und eingeladen, Kleinwachau in 2021 zu besuchen. innocent Smoothies hat uns für das nachbarschaftliche Dankeschön 2.200 kleine Smoothies als Spende zur Verfügung gestellt. Unsere Nachbarn konnte somit einen kleinen Moment genießen – eben „Vitamine statt Termine“. 😉 Die Aktion haben wir auf unseren Online-Kanälen anhand von Bildern gezeigt. Was mir dabei persönlich eine kleine Freudenträne beschert hatte: Bevor wir die Beiträge veröffentlichen konnten, waren unsere „Nachbarn“ schneller und fluteten bereits Facebook, Instagram und Co. mit etlichen Beiträgen und einem großen DANKE an uns. Die Beiträge zu dieser Aktion waren die reichweiten- und interaktionsstärksten unter den TOP 5 in 2020 – und das so kurz vor Jahresende. 😉 Die ganze Aktion hat mich unglaublich glücklich gemacht.

6. Auf welches Projekt bist du heute besonders stolz?

Kleinwachau ist für mich DAS Projekt! 😉 Nach über zehn Jahren Agentur-Erfahrung in verschiedenen Unternehmen, kann ich alles Erlernte und Erfahrene nun selbst für ein einziges Projekt, für ein einziges Unternehmen anwenden: für Kleinwachau. Meine Leuchttürme seit meinem Wechsel im April 2020 hier her sind der Marken- und Website-Relaunch, den ich seit meinem ersten Tag begleiten durfte, die innocent-Aktion, die verschiedenen kleinen digitalen Konzerte im Frühjahr/Sommer 2020 auf dem Campus in Kleinwachau und der „disTanz in den Mai“, der per Livestream auf YouTube, Facebook und Instagram in alle Wohnbereiche und Abteilungen vor Ort gestreamt und auch der Öffentlichkeit und den Nachbarn zugänglich gemacht wurde … Oh man, ich merke, dass es schon so viel gibt, was ich hier erlebt habe! 

7. Aus welchem Fehler hast du besonders viel gelernt?

Da gibt es in der Zeit von Kleinwachau zwei und in der Zeit davor einen. Der eine: Kampagnen werden NUR IM TEAM (intern und gemeinsam mit Partnern) erfolgreich – wenn du das alleine machst, verlierst du Kraft, Energie und Durchblick. Scheitern ist ok. Man darf scheitern. Wenn du auf dein Team setzt und ihm vertraust, wirst du aber gar nicht erst scheitern. Die beiden anderen: Akzeptiere kritische Kommentare und Community-Beiträge auf Facebook und lösche sie nicht einfach! (Grüße gehen raus an meinen Freund Florian Kneffel 😉) Und: Zweifel bringt Stillstand und Unfreude. Oh man, das klingt so, als könnten die Antworten solche Zitate-Bilder auf Pinterest werden … 😀

Das wäre doch gleich wieder eine Kampagnen-Idee 😉 … Vielen Dank für das Interview!

Lassen Sie es raus!

Sie arbeiten selbst im Marketing und haben ebenfalls eine Menge erlebt? Dann teilen Sie Ihre Einblicke, Ausblicke, Erfahrungen und Emotionen doch einfach mit unserer Community. Wenn Sie sich unseren sieben Fragen stellen möchten, oder mehr über uns erfahren wollen, dann wenden Sie sich gern an Ilka Stiegler: 0351 437 55 11 oder stiegler@abg-partner.de

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