„Tue Gutes und rede drüber“ – als KMU gesellschaftliche Verantwortung kommunizieren
Der Fachkräftemangel ist für viele Unternehmen eine einschneidende Zäsur. Besonders KMU stehen beim War for Talents vor Herausforderungen. Sich in diesem Kampf zu behaupten, ist für die Firmen daher ein wesentliches Thema. Das Kommunizieren der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung kann sich dabei als hilfreich erweisen. Wie soziales Engagement und Marketing bei der Personalsuche helfen können, soll dieser Beitrag zeigen.
Gesellschaftliche Verantwortung kommunizieren: die soziale Rolle von KMU
Firmen nehmen in irgendeiner Weise immer Einfluss auf die Gesellschaft und tragen daher soziale Verantwortung. Gerade in der heutigen Zeit wird es auch für KMU zunehmend wichtig, sich für gesellschaftliche Interessen wie Nachhaltigkeit einzusetzen. Corporate Social Responsibility (CSR) – unternehmerische Verantwortung für die Gesellschaft – muss aber nicht unbedingt nur der Umwelt oder dem sozialen Umfeld nutzen. CSR erweist sich oft auch als Vorteil für das Unternehmen selbst, etwa bei der Personalsuche. Gerade mit Blick auf den vorherrschenden Fachkräftemangel kann diese Aussicht für KMU interessant sein.
Gesellschaftliche Verantwortung in Zeiten des Fachkräftemangels kommunizieren
Laut dem aktuellen Hays-Fachkräfte-Index ist die Nachfrage nach Personal im ersten Quartal 2023 wieder gestiegen, nachdem sie in den drei Vorquartalen leicht rückläufig war. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft macht deutlich warum: 2022 gab es etwa 1.340.000 offene Stellen für ausgebildetes Personal und nur rund 970.000 Arbeitskräfte mit dafür qualifizierenden Abschlüssen. Insbesondere KMU müssen sich bei dem Kampf um MitarbeiterInnen gegenüber der Konkurrenz aus Konzernen und Großunternehmen nicht selten geschlagen geben. Das Kommunizieren und Herausstellen der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung bietet hier die Chance, trotz geringerer Budgets, Personal für sich zu gewinnen.
Verantwortungsbewusstsein: Rückhalt bei der Personalsuche
Fortgeschrittene Digitalisierung, flache Hierarchien, moderne Arbeitsmittel, aber auch Nachhaltigkeit und soziales Engagement sind Themen, die junge Menschen interessieren und die ihnen wichtig sind. Bei der Suche nach einem Arbeitsplatz spielen sie oft eine zentrale Rolle. Für nicht wenige BewerberInnen ist es essenziell, dass die Überzeugungen eines potenziellen Arbeitgebers mit ihren eigenen übereinstimmen. Die Außenwahrnehmung des Betriebs ist daher von großer Bedeutung. Da sich insbesondere junge Menschen verstärkt etwa für Umweltschutz einsetzen, wollen sie dieses Engagement auch bei ihrem künftigen Arbeitgeber sehen und wertgeschätzt wissen. Durch CSR-Marketing sind KMU in der Lage, ihr nachhaltiges Tun an BewerberInnen zu kommunizieren.
„Schlechtes“ versus „gutes“ CSR-Marketing
Bei der Kommunikation gesellschaftlicher Verantwortung geht es nicht darum, große und teure Kampagnen zu organisieren und das Unternehmen idealisiert darzustellen. Im CSR-Marketing sollten die betrieblichen Maßnahmen im Grunde für sich selbst sprechen: Erwähnungen und prägnante Beschreibungen, etwa auf der Webseite, neutrale Presse- und Blogartikel sowie der Erwerb und das Platzieren von Zertifizierungen oder Eco-Labels reichen dabei oft schon aus. Zu große und geschönte Kampagnen können nicht nur dem Employer Branding schaden, sondern dem gesamten Image des Betriebs. Sie werden schnell als unangebrachte Werbung wahrgenommen – Stichwort: Greenwashing. Wer stattdessen Gutes tut und es erwähnt, ohne damit zu prahlen, ist meist klar im Vorteil.
Green Recruiting: Mit Nachhaltigkeit bei BewerberInnen punkten
Als Green Recruiting können die Maßnahmen beschrieben werden, die unternommen werden, um den Bewerbungsprozess und den Arbeitsplatz ökologisch und sozial nachhaltig zu gestalten. Hier sollte daher von Beginn des Prozesses an klar kommuniziert werden, wie sich der Betrieb für Umweltschutz einsetzt oder seiner sozialen Verantwortung gerecht wird – beziehungsweise seine Bemühungen diesbezüglich auszubauen gedenkt. Auf diese Kanäle kann dabei gesetzt werden:
Karriereseite: Bereits auf der Karriereseite kann über die Haltung zu Themen wie der Klimakrise informiert werden. Generelle Einstellungen zu Umweltschutz und anderen Fragen sowie konkrete Maßnahmen können den entscheidenden Impuls für BewerberInnen geben.
Jobportale: Auch in externen Stellenanzeigen kann das Engagement deutlich gemacht werden. Hier sollte auch erwähnt werden, wie MitarbeiterInnen etwa zur ökologischen Nachhaltigkeit beitragen, beispielsweise durch Spendenaktionen, Ausgleichsprojekte oder CO2-arme Herstellungsprozesse.
Digitale Tools: Auf Worte sollten Taten folgen. Das kann bereits im Bewerbungsprozess geschehen. Durch den Einsatz von digitalen Tools kann beispielsweise die An- und Abreise zum Vorstellungsgespräch wegfallen, wodurch der CO2-Aussoß reduziert wird. Auch auf Papier kann verzichtet werden, indem bei der Korrespondenz mit möglichen BewerberInnen auf E-Mails und online-Tools gesetzt wird. Hier ist aber auf nachhaltige Strom- und Onlineanbieter zu achten.
Kanäle: Welche Kanäle bespielt und genutzt werden, hängt von der Zielgruppe ab. Besonders bei der Vermarktung der gesellschaftlichen Verantwortung können Blogbeiträge, Newsletter, Pressemitteilungen und Social Media Postings sinnvoll sein.
Benefits: Homeoffice, Speisen aus der Region, gemeinsame Wanderausflüge und kostenlose ÖPNV-Tickets sind nur einige Beispiele, die bei BewerberInnen einen guten Eindruck hinterlassen können.
Awards: Haben Projekte des Unternehmens Auszeichnungen erhalten, können auch die im Bewerbungsprozess und in Berichterstattungen sowie Pressemitteilungen angemessene Erwähnung finden.
Greenwashing vermeiden: Nachhaltiges Wirtschaften muss auch fernab von Marketing-Interessen funktionieren. Denn: Es geht hierbei beispielsweise um den tatsächlichen Schutz der Natur und nicht primär um die Kommunikation nachhaltiger Projekte und die Aufbesserung des Unternehmensimages.
Sie wollen Ihre gesellschaftliche Verantwortung nachhaltig kommunizieren?
Besonders für KMU erweist sich das Kommunizieren der eigenen gesellschaftlichen Verantwortung als hilfreich. Denn hierfür sind keine teuren Kampagnen von Nöten. Vielmehr sollte CSR-Marketing so dezent und trotzdem so effektiv wie möglich geschehen – schließlich steht das Engagement selbst im Vordergrund. Sie sind neugierig geworden und sehen die Vorteile eines solchen Marketing-Konzepts, etwa für Ihre Personalsuche? Dann wenden Sie sich gerne an unsere Expertin Ilka Stiegler: per E-Mail an stiegler@abg-partner.de oder per Telefon über +49 351 43755 11.