„Wir haben kein Budget!“ – ein Marketing-Budget in fünf Schritten aufstellen
Im Mittelstand zeigt sich immer wieder ein ähnliches Bild: Zu Jahresbeginn fehlen ein festes Budget für Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen und eine konkrete Planung zur Umsetzung. Stattdessen werden im Laufe des Jahres ad hoc einzelne Maßnahmen angedacht und genehmigt. Diese Vorgehensweise ist zwar nicht unüblich, langfristig führt sie jedoch nicht zum optimalen Erfolg. Warum und wie ein Marketing-Budget aufgestellt werden kann? Das klären wir im Blogbeitrag.
Warum fehlt oft ein Jahresbudget fürs Marketing?
Der häufigste Grund, warum Unternehmen kein festes Marketing-Budget haben, ist Unsicherheit. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen fehlt oft das Wissen darüber, welche Marketingmaßnahmen überhaupt sinnvoll sind und „was man sich das Ganze kosten lassen will“. Die Folge? Die Budgetierung und eine konkrete Maßnahmenplanung für die einzelnen Monate finden gar nicht erst statt. Hinzu kommt, dass viele Unternehmer schnelle Erfolge erwarten, sodass sie eher kurzfristig und reaktiv handeln, statt strategisch und proaktiv zu planen.
Zudem wird oft unterschätzt, wie komplex und zeitintensiv Marketingmaßnahmen sein können und welche Kapazitäten (personell, intern oder extern, finanziell) dafür dauerhaft benötigt werden.
In fünf Schritten zum effektiven Marketing-Budget
Ein festes Jahresbudget für Marketing und Kommunikation sorgt für Klarheit, Struktur und Effizienz. Es stellt sicher, dass Marketingmaßnahmen strategisch geplant und wirkungsvoll umgesetzt werden. Hier sind fünf Schritte, die dabei helfen, ein effektives Marketing-Budget aufzustellen.
1. Unternehmensziele für das Jahr definieren: Sollen der Umsatz oder das Ergebnis in bestimmten Geschäftsbereichen gesteigert, neue Märkte erschlossen oder die Markenbekanntheit erhöht werden? Klare Ziele sind entscheidend, um eine konsistente und effektive Kommunikation sicherzustellen.
2. Prioritäten setzen: Welche Kanäle und Maßnahmen unterstützen die Ziele am besten? SEA-Kampagnen können beispielsweise kurzfristig zur Umsatzsteigerung beitragen; Content Marketing, Social Media oder Pressearbeit dienen dem langfristigen Aufbau der Marke. Es sollte auch regelmäßig in die eigene Sichtbarkeit investiert werden, um bei potenziellen und aktuellen Kunden sowie MitarbeiterInnen präsent zu bleiben.
3. Budget planen: Wie viel investiert werden sollte, ist je nach Zielen, Umsatz, Gewinnmarge, Wettbewerbsumfeld und Branche des Unternehmens unterschiedlich. Wichtig ist jedoch ein jährlich festes Marketing-Budget, mit dem der oder die Verantwortlichen an der Unternehmenskommunikation arbeiten können.
- Richtwert für KMU im B2B-Umfeld: drei bis zehn Prozent des Jahresumsatzes
4. Budget aufteilen:
- Bewährte Kanäle und Kampagnen
- Experimente mit neuen Kanälen oder Ansätzen
- Mix aus kurz- und langfristig wirkenden Maßnahmen
- Puffer für spontane Chancen oder unerwartete Kosten
5. Erfolg regelmäßig messen: Wurden die gesetzten Ziele erreicht und wenn nicht, wie geht es besser? Bei Bedarf können das Budget und die Maßnahmen entsprechend angepasst werden.
Ein grobes Beispiel für die Budgetplanung
Ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von fünf Millionen Euro plant, sieben Prozent davon in Marketing zu investieren. Das ergibt ein Jahresbudget von 350.000 Euro, das folgendermaßen aufgeteilt werden könnte:
- 245.000 Euro (70 %) für bewährte Maßnahmen wie E-Mail-Marketing, den fortlaufenden Ausbau der Social-Media-Kanäle, Pressearbeit, SEA, Messen, Videos, Fachevents, Mitarbeiterzeitung usw.
- 70.000 Euro (20 %) für neue Kanäle wie Influencer-Marketing oder Podcasts
- 35.000 Euro (10 %) als Puffer für spontane Gelegenheiten wie Events oder Notfälle
Sie möchten Ihr Marketing-Budget mit den passenden Maßnahmen strategisch planen oder suchen einen Partner für die Umsetzung? Kontaktieren Sie gern unsere Expertin Ilka Stiegler: +49 351 43755 11 stiegler@abg-partner.de