Wie zufrieden sind Ihre Mitarbeiter eigentlich?
Mitarbeiterzufriedenheit wird von Unternehmen weitgehend unterschätzt
Was macht ein erfolgreiches und gesundes Unternehmen aus? Ein cleveres Geschäftsmodell? Qualität und Zuverlässigkeit? Ja, das sicher auch. Was Entscheidern bei dieser Frage selten einfällt: ein gutes Betriebsklima und zufriedene Mitarbeiter. Dennoch sind dies zwei der wichtigsten Faktoren für Unternehmenserfolg. Der Gallup Engagement Index 2019 hat hier erst kürzlich wieder für ernüchternde Zahlen gesorgt. So fühlen sich nur 15 Prozent der befragten Arbeitnehmer emotional an ihren Arbeitgeber gebunden – 69 Prozent verrichten lediglich Dienst nach Vorschrift und 16 Prozent der Befragten haben innerlich längst gekündigt. Solche Einstellungen wirken sich zwangsläufig auch auf Engagement, Produktivität und Wirtschaftsleistung aus. Die Studienmacher schätzen, dass deutsche Unternehmen insgesamt über 120 Milliarden Euro mehr Umsatz machen könnten, wären ihre Mitarbeiter zufriedener.
Was Mitarbeiterzufriedenheit ausmacht
Die Studie zeigt, dass Zufriedenheit am Arbeitsplatz in vielen Chefetagen immer noch kein Thema ist. Dabei wäre hier in Zeiten des Fachkräftemangels eigentlich erhöhte Sensibilität zu erwarten. Denn: Zufriedene Mitarbeiter und ein motiviertes Team sind weder ein Prestigeprojekt hipper Startups noch sentimentaler Hokuspokus. Es sind stattdessen handfeste wirtschaftliche Faktoren für Unternehmen. Schließlich können zufriedene Mitarbeiter unter anderem bedeuten:
- Mehr Produktivität und bessere Arbeitsergebnisse
- Geringerer Krankenstand und weniger Personalfluktuation
- Bindung von Know-how an das Unternehmen
- Höhere Motivation, größere Leistungsbereitschaft
- Glaubwürdigere Arbeitgebermarke, effektiveres Recruiting
- Mehr Zusammenhalt, Bindung und Stabilität in der Firma
- Besseres Betriebsklima, stärkere Identifikation
- Bessere Außenwirkung, positives Image des Unternehmens
Rausbekommen, wie zufrieden Mitarbeiter wirklich sind
Unternehmer könnten sagen: „Also meinen Angestellten geht es gut bei mir. Immer wenn ich nachfrage, höre ich nur das Beste.“ Das mag stimmen. Doch das Problem dabei: Von Angesicht zu Angesicht mit der spontanen Frage eines Vorgesetzten konfrontiert sagen Menschen oft nur die halbe Wahrheit, beschönigen Dinge oder verschweigen, was sie wirklich stört. Respekt, Zurückhaltung oder die schlichte Angst vor negativen Folgen bremst sie aus. Deshalb ist Mitarbeiterzufriedenheit als Fakt auch schwer greifbar. Unternehmer, die ein authentisches Bild des vorherrschenden Betriebsklimas bekommen wollen, müssen subtiler vorgehen. Sie sollten aufmerksam sein im Arbeitsalltag, sollten in Gesprächen zwischen den Zeilen lesen und das Kommen-und-Gehen im Betrieb selbstkritisch verfolgen. Auch der Blick auf Bewertungsportale für Arbeitnehmer wie Kununu kann für ein authentisches – und manchmal etwas schmerzhaftes – Update in Sachen Stimmungslage sorgen.
Mitarbeiterzufriedenheit: vom Workshop bis zur anonymen Online-Umfrage
Wer ein fundierteres Stimmungsbild seines Unternehmens zeichnen möchte, kann beispielsweise einen Workshop abhalten. In diesem sollten die Kollegen in kleinen Teams darüber sprechen, was sie an ihrer Arbeit mögen und was noch verbessert werden kann. Wichtig: Die Ergebnisse müssen natürlich festgehalten werden. Für noch genauere Analysegrundlagen sorgen Daten aus anonymen Telefon- oder Onlineumfragen unter den Mitarbeitern. Da viele Unternehmen nicht über die nötigen Tools und Kapazitäten für solche Erhebungen verfügen, arbeiten sie meist mit Kommunikationsagenturen zusammen. Erfahrene Dienstleister erfassen hierbei nicht nur Informationen, sondern helfen auch bei der Auswertung. Weiterhin unterstützen sie Betriebe bei der strategischen Ableitung von Maßnahmen und deren konkreter Umsetzung. Wie so etwas in der Praxis aussehen kann? Erfahren Sie im Kapitel Employer Branding mehr über unseren Ansatz.
Mitarbeiterzufriedenheit kennen, Arbeitgebermarke optimieren
Ein Arbeitgeber weiß nun also, wie sein Unternehmen tickt, was den Betrieb im Kern ausmacht und wie wohl sich die Arbeitnehmer fühlen. Gut, aber welche handfesten Maßnahmen lassen sich dank dieses Wissens umsetzen? Das Management kann nun beispielsweise eine Arbeitgebermarke aufsetzen oder sein bestehendes Employer Branding verbessern. Mit einer solchen Arbeitgebermarke transportiert ein Unternehmen in Wort und Bild, was es auszeichnet, und weshalb es sich lohnt, hier zu arbeiten. Eine effektive Arbeitgebermarke spricht dabei nicht nur potenzielle neue Mitarbeiter an, sie wirkt auch nach innen: Der bestehenden Belegschaft hilft sie bei der Identifizierung mit dem Unternehmen und erleichtert die emotionale Bindung. Ganz wichtig und immer zu beachten: Eine nachhaltige Arbeitgebermarke ist authentisch. Das heißt, sie verspricht nichts, was im tatsächlichen Unternehmensalltag nicht zu halten ist. Gibt es einige Leistungen, die ein Unternehmen noch nicht bietet, die aber entscheidend sind, um die gewünschten Mitarbeiter-Zielgruppen anzusprechen? Dann heißt es: Arbeitsbedingungen verbessern. Damit ist aber nicht gemeint, Arbeitnehmer mit unrealistischen Traumgehältern zu ködern. Oft sind es die kleinen Dinge, die Menschen wirklich schätzen: Ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz, kostenlose Getränke, ein kleines Präsent zum Geburtstag oder einfach mal ein ehrliches Lob für die gut gemachte Arbeit. Hier Einiges, was Fachkräften heute wichtig ist:
- Gutes Betriebsklima
- Faire Vergütung
- Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen
- Flexible Arbeitszeiten
- Selbstverwirklichung und Mitbestimmung
- Zeitgemäße digitale Ausstattung
- Vorbildliche Arbeitgeberleistungen
- Weiterbildungsmöglichkeiten
Und nun?
Sie möchten wissen, wie zufrieden Ihre Mitarbeiter sind? Sie wollen aus dieser Erkenntnis strategische Maßnahmen ableiten, ihre Arbeitgebermarke aufbauen und letztlich ihr Standing am Fachkräftemarkt verbessern? Fragen Sie unser Team! Wir unterstützen Sie gern: Ilka Stiegler, Telefon 0351 437 55 11 oder stiegler@abg-partner.de