Was Cookies im Internet alles können

Symbolbild zu Cookies

Hier ein Kreuz setzen, da ein Häkchen, dort einen Button drücken: Das Surfen im Internet kann manchmal schon etwas anstrengend sein. Denn fast jede Seite verlangt beim ersten Öffnen, dass man ihr bestimmte Berechtigungen erteilt. Dabei geht es meist um die so genannten Cookies. Sie stellen verschiedene Funktionen bereit, die den Besuch auf der Website einfacher gestalten sollen. Der anfängliche Mehraufwand für den User erfüllt dabei einen sinnvollen Zweck: Er hilft, die richtige Balance zwischen Privatsphäre und Nutzererfahrung zu finden. Warum wird aber manchmal so heiß über Sinn und Zweck von Cookies diskutiert?

Cookies im Internet als Informationsspeicher

Cookies sind Textdateien, die im Internetbrowser der Nutzer gespeichert werden. Sie ermöglichen zum Beispiel, dass sich Websites unsere Logindaten merken und wir diese beim nächsten Besuch nicht erneut eingeben müssen. Damit sparen wir auf Dauer eine Menge Zeit. Manche Cookies verfolgen jedoch auch andere Zwecke: Sie lassen einen Websitebetreiber sehen, was auf seiner Seite angeklickt wird und wie lange Nutzer auf welcher Unterseite verbracht haben. Teilweise überwachen solche Tracking-Cookies sogar, welche Websites davor oder danach besucht wurden.

Personalisierte Werbung dank Cookies im Internet

Manchmal verbleiben die gesammelten Informationen über das Nutzungsverhalten nicht nur beim Inhaber der Website. Hat der User einer Weitergabe seiner Nutzungsdaten an Dritte zugestimmt, kann der Betreiber sie in der Regel auch an Partner weitergeben oder verkaufen. Mit dem Interessenprofil des Nutzers, das sich aus den Daten ergibt, lässt sich unter anderem personalisierte Werbung schalten: Wer beispielsweise an eine teure Hose noch drei Mal durch Werbeanzeigen auf anderen Websites erinnert wird, kauft sie sich entgegen anfänglicher Zweifel am Ende vielleicht doch.

Worin unterscheiden sich Internet-Cookies?

Um Cookies zu differenzieren, wird zum einen betrachtet, wie lange die gesammelten Informationen im Browser gespeichert werden. Zum anderen geht es darum, welche Personen Zugang zu den Cookie-Inhalten haben. Dahingehend unterscheidet man drei Arten von Cookies:

  • Session Cookies
    werden nur für die Dauer einer Sitzung (also bis zum Schließen des Browserfensters) und ausschließlich beim Nutzer gespeichert.
  • First Party Cookies
    werden dauerhaft auf dem Endgerät und ausschließlich beim Nutzer gespeichert.
  • Third Party Cookies
    werden dauerhaft gespeichert, übermitteln Daten auch an Dritte.

Die Entscheidung liegt beim Nutzer

In Deutschland regeln vor allem das Telemediengesetz (TMG) und die „Cookie-Richtlinie“ der EU, welchen Vorgaben Anbieter folgen müssen. Demnach muss zu allen nicht unbedingt technisch notwendigen Cookies die Zustimmung der Nutzer erfolgen. Das kann auf zwei Wegen geschehen, die nur ein kleiner, aber entscheidender Unterschied trennt: Das so genannte „Opt-out-Verfahren“ bezeichnet die Vorgehensweise, einzelne Cookie-Optionen manuell auszuschalten. Das heißt, dass man mit einem einzigen Klick auf „Speichern und weiter“ prinzipiell alle Cookies akzeptiert, solange sie nicht vorher deaktiviert wurden. Beim „Opt-in“ ist es genau anders herum: Hier sind von vornherein alle Cookies deaktiviert. Nutzer müssen deshalb aktiv ihre Zustimmung zu den einzelnen Cookies geben.

Nutzerschutz auf dem Vormarsch

Bezüglich der Verfahren gab es immer wieder Debatten, da das TMG nicht mit der europäischen Rechtslage übereinstimme. Laut Telemediengesetz reichte ein Opt-out aus, um die Zustimmung des Websitebesuchers zur Cookie-Nutzung zu erhalten. In der EU-Richtlinie ist das jedoch anders festgehalten: Die Erlaubnis muss aktiv, also über Opt-in erteilt werden. Im Mai dieses Jahres trat schließlich eine nun unmissverständliche Formulierung des TMG in Kraft, die den Opt-in-Vorgaben der EU vollständig entspricht. Alle Websitebetreiber sollten also schauen, inwiefern ihre Cookie-Police den aktuellen Richtlinien genügt und gegebenenfalls Änderungen vornehmen.

Wie sähe das Internet ohne Cookies aus?

Cookies wurden schon lange bevor sie ins öffentliche Rampenlicht gerieten genutzt. Und so umstritten sie auch im Hinblick auf Privatsphäre und Datenschutz sein mögen: Wir haben uns als Nutzer längst an ihre Vorzüge gewöhnt. Wagen wir deshalb einmal ein kleines Gedankenexperiment: Wie sähe ein Internet ohne Cookies aus?

  • Ohne Cookies müssten wir unsere Zugangsdaten immer wieder neu eingeben – durchaus noch zu verschmerzen.
  • Ohne Cookies müssten wir sie jedoch auch jedes Mal erneut eingeben, wenn wir auf ein- und derselben Website von einer Unterseite zu einer anderen wechseln – schon etwas anstrengender, oder?
  • Ohne Cookies wären auch Online-Einkäufe Geschichte. Ob Merkzettel oder Warenkorb – alles, was zwischengespeicherte Daten erfordert, wäre nicht mehr möglich.

Klingt unvorstellbar, nicht wahr? Deswegen: Cookies im Internet sollten nicht per se verteufelt werden. Stattdessen müssen Websitebetreiber transparent informieren und den Wunsch ihrer Nutzer nach Privatsphäre achten. Die User auf der anderen Seite sollten mit Bedacht auswählen, wo sie ein Häkchen setzen und wo nicht. Das aktualisierte TMG hat dabei sicher einen Beitrag zur besseren Übersicht geleistet.

Cookies und mehr

Von den technischen Möglichkeiten einer Website wie den Cookies über Content Marketing oder Social Media bis hin zur umfassenden Marketingstrategie – wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Melden Sie sich gleich bei Ihrer Ansprechpartnerin Ilka Stiegler: 0351 437 55 11 oder stiegler@abg-partner.de

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